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Frauenpower im IDS HUB

Genau wie im Personenverkehr die Passagiere „umsteigen“, so müssen Waren und Güter in fast allen Transportketten das Beförderungsmittel wechseln. Das ist Umschlag. Genau das passiert Nacht für Nacht in unserem Zentral-HUB im hessischen Neuenstein. Zwischen 22.30 bis 03.00 Uhr herrscht hier Hochbetrieb und für einen Außenstehenden ein unglaubliches Gewusel. Für die reibungslose Abwicklung sorgt unsere Nachtschichtleiterin Susanne Jesinghaus gemeinsam mit ihrem Team. Wir wollten wissen, was sie macht und im HUB Nacht für Nacht passiert.


Susanne Jesinghaus koordiniert seit über 13 Jahren den nächtlichen Umschlag im IDS Zentral-HUB. Je nach Auslastung arbeiten zwischen 53 und 60 MitarbeiterInnen. Das sind 10 Scannerinnen, 25 Staplerfahrer/Schnellläufer und ca. 25 bis 30 Hubwagenzieher. Um 19 Uhr startet eine kleine Mannschaft, die die Halle vorbereitet bzw. eventuelle Reste der letzten Nacht abarbeitet. Ab 21.15 Uhr ist das Team komplett. Spätestens ab 21.00 Uhr kommen die ersten Lkw-Verkehre rein und dann geht es los. Gegen 2.20 Uhr sollte der letzte Lkw-Zug wieder das HUB verlassen haben.


Feierabend ist für die MitarbeiterInnen, wenn die Halle wieder sauber und aufgeräumt ist. Das ist in normalen Nächten gegen 3.30 Uhr. Im Frühjahr und in der Vorweihnachtszeit kann es auch schon mal 5 Uhr werden. Susanne Jesinghaus ist ab ca. 2 Uhr nochmal im Büro, um das Reporting zu Collis, Tonnage, Weiterleitungsquoten, Personalplanung etc. aufzubereiten.


Außer den Scannerinnen arbeiten ausschließlich Männer auf der Halle. Grund ist einerseits die Arbeitszeit, zum anderen sind die Packstücke im Stückgut meist sehr schwer. Doch wie setzt sich Susanne Jesinghaus in dieser männerdominierten Welt durch? „Mein Vorteil ist, dass ich das HUB von Anfang an mit aufgebaut habe und alle Prozesse bestens kenne. Wichtig ist mir aber vor allem die Wertschätzung gegenüber jeder/m einzelnen MitarbeiterIn und bei den MitarbeiterInnen untereinander. Ich versuche auf sie einzugehen und ihre Stärken und Neigungen im Arbeitsprozess zu berücksichtigen sowie an den Schwächen zu arbeiten.“

 

Auf die Nachfrage, ob das typische Eigenschaften einer Frau sind, sagt Susanne Jesinghaus: „Ja, ich glaube schon. Männer wollen eher Karriere machen, Frauen sind feinfühliger und mehr mit Herz dabei. Wenn zum Beispiel jemand traurig aussieht oder hinkt, frage ich nach. Manchmal wirkt einfach schon ein bisschen Aufmerksamkeit Wunder.“ Und ergänzt: „Mir macht meine Arbeit sehr viel Spaß, und diesen Spaß versuche ich auch meinen MitarbeiterInnen zu vermitteln.“

 

Dazu ist es ganz wichtig, sich mit seinem Job zu identifizieren. „Wir wissen, dass wir einen wesentlichen Anteil dazu beitragen, dass die Sendungen schnell bei den EmpfängerInnen ankommen – ob beim Privatkunden, der bereits am nächsten Tag seine bestellte Ware in Empfang nehmen kann, oder bei Unternehmen, damit sie die Güter parat haben, die sie für Ihre Produktion brauchen. Das ist unsere Motivation. Und das Schöne daran ist, dass wir am Ende jeder Schicht, wenn die Halle leer ist und die Tore wieder runter gehen, sehen können, was wir geleistet haben.“

 

Auch der Umgangston ist Susanne Jesinghaus wichtig. „Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, mit der Peitsche hinter den MitarbeiterInnen zu stehen. Unter Druck passieren viel mehr Fehler und vor allem Unfälle. Und Brüllen macht auch nicht schneller. Wir arbeiten ohnehin unter großem Zeitdruck. In ruhiger Arbeitsatmosphäre bringen meiner Erfahrung nach die MitarbeiterInnen mehr und bessere Leistung. Laut genug ist es ohnehin schon bei uns auf der Halle.“