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Nachhaltig denken, handeln, liefern

Das wird schon heute bei IDS Partner Noerpel großgeschrieben. Die Logistik-Gruppe hat bereits Ende 2023 den ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, obwohl dies erst für das Geschäftsjahr 2025 gefordert wird. Wir haben bei Vorständin Judith Noerpel-Schneider (JNS) und Nachhaltigkeitsmanagerin Viktoria Wessel (VW) nachgefragt, warum sie sich schon heute mit den künftigen Berichtspflichten beschäftigen und was es bei der Erstellung zu beachten gilt.

Frau Noerpel-Schneider, welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen?

JNS: Als inhabergeführtes Unternehmen hat Nachhaltigkeit bei uns immer schon eine bedeutende Rolle gespielt. Wir denken in Generationen und nicht in Quartalen. Schon mein Großvater hat sich sehr sozial engagiert, sowohl intern für die Mitarbeitenden als auch extern dort, wo Hilfe dringend gebraucht wird. Das Thema Nachhaltigkeit haben wir daher seit Jahren auf unserer Agenda, doch jetzt haben wir unseren Aktivitäten eine klare Struktur mit Verantwortlichkeiten gegeben und diese im Unternehmen verankert. 2021 haben wir mit Viktoria Wessel, unserer Nachhaltigkeitsmanagerin, begonnen, alle Aktivitäten in diesem Bereich zu strukturieren und gezielt mit Strategien und Maßnahmen zu unterlegen.

Nach der EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) müsste die Noerpel-Gruppe erst in zwei Jahren einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen? Warum schon jetzt?

VW: Nachhaltigkeit ist, wie schon gesagt, eine der zentralen Säulen unserer Unternehmenspolitik. Uns war und ist es wichtig zu wissen, wo wir stehen. Zudem ermöglicht der frühzeitige Start, die Vorgaben in Ruhe umzusetzen. Dann sind wir vorbereitet, wenn das Reporting zur Pflicht wird.

Wie ist das Nachhaltigkeitsmanagement in Ihrem Unternehmen organisiert?

JNS: Nachhaltigkeit kann nicht isoliert von einem Ressort für das ganze Unternehmen ausgerollt werden. Vielmehr haben wir unter Leitung von Viktoria Wessel eine Taskforce installiert, in die aus den verschiedenen Unternehmens- und Fachbereichen Kolleginnen und Kollegen ihre Fachexpertise einbringen. Es ist uns wichtig, alle Mitarbeitenden mitzunehmen, damit Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch akzeptiert und vor allem gelebt wird. Und nicht nur das: Wir brauchen Akteure aus allen Bereichen, um mit ihrem Know-how die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ist der Nachhaltigkeitsbericht für Sie eine gute Basis für eine Bestandsaufnahme und Entscheidungen?

VW: Ja, auf alle Fälle. Der Nachhaltigkeitsbericht ist ein gutes und sinnvolles Instrument, um einen Überblick über Maßnahmen sowie deren Fortschritt zu bekommen, sie zu dokumentieren und vor allem auch transparent und offen hierüber zu berichten. Auch Kunden, Lieferanten und Partner fragen mittlerweile, was wir in Sachen Nachhaltigkeit tun. Durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz haben sich diese Anfragen noch verstärkt. Der Nachhaltigkeitsbericht hilft dabei, die gewünschten Informationen systematisch darzustellen. Und natürlich wollten wir uns schon frühzeitig auf die kommenden Berichtspflichten vorbereiten.

Was hat am meisten Arbeit gemacht?

VW: Die geforderten Daten für die Kennzahlen zusammenzutragen und in ein sinnvolles Format zu bringen, war sehr arbeitsintensiv. Zwar sind viele Informationen grundsätzlich vorhanden, wurden bislang aber nicht verwertet. Zum Beispiel liegen uns die Rechnungen für die Abfallentsorgung vor. Aber um daraus Kennzahlen über die Abfallmengen zu entwickeln, haben wir beim Entsorger nachgefragt, um nicht jede einzelne Rechnung manuell auswerten zu müssen. Die Transportemissionen haben wir mit Hilfe der Software EcoTransIT ermittelt. Hier startet man in der Regel mit Daten zu Versand- bzw. Empfangsort sowie Gewicht der Sendung und wird im Lauf der Zeit genauer, beispielsweise durch Ergänzung von Fahrzeugtyp oder Antriebsart.

Was empfehlen Sie Unternehmen, die ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht erstellen?

VW: Wichtig ist, vor allem anzufangen und das Thema nicht auf die lange Bank zu schieben. Die erste Fassung des Nachhaltigkeitsberichts muss nicht gleich perfekt sein. Noch ist Zeit, um bis zur Berichtspflicht schrittweise zu lernen. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Wir haben rund ein halbes Jahr für den ersten Bericht gebraucht. An der Erstellung waren sechs Abteilungen beteiligt. Dabei hatten wir vorab schon unseren CO2-Fußabdruck ermittelt. Das hat bei der ersten Ermittlung auch ungefähr ein halbes Jahr gedauert. Wer mal einen Blick in unseren Nachhaltigkeitsbericht werfen möchte, er ist unter diesem Link einsehbar.

Frau Noerpel-Schneider und Frau Wessel, vielen Dank für das Gespräch!