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transport logistic 2025 – IDS Partner auf dem Roten Sofa der DVZ

Jochen Geis (Geschäftsführender Gesellschafter Geis Gruppe) zu Gast auf dem "Roten Sofa" der DVZ (Bildquelle: Geis Gruppe)

Die transport logistic 2025 in München war nicht nur Messe, sondern auch Bühne – für Austausch über Zukunftsfragen der Logistik, Ausblick und Strategie. Auf dem „Roten Sofa“ der DVZ gaben führende Köpfe der Branche Einblicke in strategische Entwicklungen, Herausforderungen und persönliche Haltungen. Zu den Gästen zählten erstmals drei der fünf IDS Gesellschafter.

Jochen Geis (Geis Gruppe), Hansjörg Rodi (Kühne + Nagel) sowie Judith Noerpel-Schneider und Stefan Noerpel-Schneider (Noerpel-Gruppe) sprachen über strategische Weichenstellungen und ihre Rolle in einem sich wandelnden Markt – und sendeten eine klare Botschaft: Die IDS bleibt eine starke, innovative und verlässliche Kraft im deutschen Stückgutmarkt.

Jochen Geis: IDS als strategische Plattform – professionell vorbereitet und offensiv genutzt

Im Gespräch mit der DVZ machte Jochen Geis deutlich, wie intensiv sich IDS und ihre Partner auf den Wegfall von DSV als Gesellschafter vorbereitet hatten. Die strukturellen Anpassungen im Netzwerk seien weitgehend abgeschlossen – „nur ein kleines Puzzle-Stück“ in Aschaffenburg sei noch offen, das jedoch bald gelöst werde.

Der Rückzug von DSV sei für IDS keine Schwächung, sondern eine „absolute Chance“ gewesen. Die Geis Gruppe habe diese Gelegenheit genutzt, um gezielt in den deutschen Markt zu investieren – mit den Zukäufen von Gras, Krüger und der Komplettübernahme von Quehenberger bis 2027.. Für Geis war das Ziel: die Stärkung der IDS Position in Deutschland und im internationalen Netzwerk.

Strategie 2025+: Cross-Selling, neue Nischen, klare Fahrpläne

Geis sprach offen über interne Potenziale: Insbesondere beim Thema Cross-Selling und Cross-Border-Verzahnung sieht die Gruppe noch „Hausaufgaben“. Eine übergreifende Strategie sei definiert, auch personell werde nachgeschärft. Zudem arbeitet das Unternehmen mit klaren Roadmaps für alle Geschäftsbereiche – von Stückgut über Kontraktlogistik bis Luft- und Seefracht.

Hansjörg Rodi: IDS als Premium-Netzwerk – Qualität, Klarheit, Kontinuität

Als Vorstand Landverkehre (Road) bei Kühne + Nagel betonte Hansjörg Rodi den klaren Kurs des Konzerns: Man steht bewusst und überzeugt zur IDS. Die Beteiligung sei keine Last, sondern ein strategisches Investment in Qualität und Kundenorientierung. „IDS ist der Premiumanbieter im deutschen Stückgutmarkt“, so Rodi. Die Konsolidierung auf Gesellschafterebene mache das Arbeiten im Verbund sogar effizienter und dynamischer.

Netzwerkstrategie: Ausbau in Deutschland, Blick auf Europa

Kühne + Nagel hat jüngst mit der Übernahme der spanischen TDN das eigene Netz gestärkt. Im IDS Netz übernimmt Kühne + Nagel weitere Verantwortung in Stuttgart und Osnabrück sowie für den Raum Nordhessen/Süd-Niedersachsen. Rodi sieht im Kühne + Nagel-Roadbereich vor allem noch Lücken in Italien und Skandinavien.

Internationalisierung mit System

Der internationale Road-Bereich von Kühne + Nagel sei „hochaktiv“ in Nordamerika, Asien, Middle East und Afrika. Der strategische Fokus liege auf digitalen Steuerungssystemen, ergänzt durch lokale Partner oder eigene Assets – je nach Marktgegebenheiten. Das Ziel: globale Lösungen für globale Kunden.

Trotz der aktuellen Marktschwäche sieht Kühne + Nagel die IDS als stabile Plattform für Wachstum. Ein eigenes Netz außerhalb des Verbundes sei nicht geplant.

Judith & Stefan Noerpel-Schneider: Unternehmerische Klarheit – mit Haltung und Generationenwechsel

Die Noerpel-Gruppe war in den vergangenen Jahren besonders aktiv – organisch wie durch Akquisitionen. Der Austritt von DSV wurde auch hier als Wachstumsimpuls verstanden: Mit neuen Verantwortungen in Stuttgart, Lahr, Krefeld und über Hartmann auch in Ibbenbüren wächst Noerpel in der IDS spürbar – ganz im Sinne der langfristigen Strategie: ein führender unabhängiger Familienlogistiker in Deutschland zu sein und zu bleiben.

Eigenständigkeit mit Partnernetzwerk

Trotz der geografischen Breite, die durch Zukäufe wie Ascherl, Lebert, Krage, Kentner, NLG, Weiss (Österreich), und nun Hartmann entstanden ist, stellt Judith Noerpel-Schneider klar: Ein eigenes Netzwerk ist nicht geplant. Die Zusammenarbeit mit IDS sei fester Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Kontraktlogistik, Fulfillment und TikTok – Innovation trifft Umsetzung

Neben dem Stückgutgeschäft treibt Noerpel die Kontraktlogistik und speziell den Bereich Fulfillment aktiv voran. Mit dem Zukauf von Wehner Logistics wurde das Produktportfolio um Social-Commerce-Lösungen erweitert – inklusive direkter Anbindung an Plattformen wie TikTok. Das Ziel: End-to-End-Lösungen für Kunden aus einer Hand.

Klare Forderungen an die Politik

Ob Geis, Kühne + Nagel oder Noerpel – in einem Punkt waren sich alle Partner auf dem Roten Sofa einig: Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Verlässlichkeit, Planbarkeit und weniger Regulatorik wurden unisono als Forderung an die Politik formuliert. So sagte Jochen Geis: „Die Politik muss das Umfeld schaffen, dass es wieder Zuversicht gibt und Stabilität herrscht … und uns einfach machen lassen.“

Auch beim Thema Nachhaltigkeit und alternative Antriebe sehen die Unternehmen große Herausforderungen. Jochen Geis kritisierte das Ausbleiben von Förderprogrammen. Judith Noerpel-Schneider hob die Bedeutung von ESG trotz wirtschaftlicher Unsicherheit hervor: „Für uns spielt es keine Rolle, ob es heute oder übermorgen Pflicht wird – wir arbeiten aktiv daran weiter.“ Die Noerpel-Gruppe wurde für ihren Nachhaltigkeitsbericht sogar mit dem ESG Transparency Award ausgezeichnet.

IDS bleibt kraftvoll, klar – und ein Netzwerk mit Zukunft

Die Gespräche auf dem Roten Sofa zeigen: IDS ist weit mehr als ein Verbund. Es ist ein gemeinsames Zukunftsprojekt. Mit unterschiedlichen Perspektiven, aber einem klaren Ziel:

Hohe Qualität, strategisches Wachstum und partnerschaftliche Zusammenarbeit – national wie international. Die aktuellen Entwicklungen haben den IDS Partnern nicht geschadet, sondern neue Türen geöffnet.